Fragments of time

Eine alte Schreibfeder, an deren Spitze noch Tinte klebt.

Ein kleines Porzellanpüppchen, dessen Kopf fehlt.

Ein altes Foto, das verblasst ist und dessen Ecken zerknickt sind.

Wem diese Dinge einst gehört haben? 

Welchen Wert sie für den einstigen Besitzer hatten? 

Und warum diese nun nicht mehr gebraucht werden?

Fragen, die unbeantwortet bleiben. Und doch scheint, als seien diese Dinge, die so offensichtlich vom Leben gekennzeichnet sind, einst eine Bedeutung hatten.

In meiner künstlerischen Auseinandersetzung beschäftige ich mit der Vergäng-lichkeit des Lebens. In meinen Arbeiten stelle ich in den Mittelpunkt, was einst war und was am Ende übrig bleibt. 

Mein Hauptmedium hierfür ist die Fotografie. Für meine fotografischen Arbeiten besuche ich immer wieder alte verlassene Häuser. Meist sind diese bis auf wenige Dinge leer geräumt. Manchmal liegt noch eine alte Zeitung in einer Ecke oder ein kaputtes Spielzeug liegt einsam auf dem Dachboden. Wie eine Archäologin, die anhand von Fundstücken einer Ausgrabungsstätte versucht Erkenntnisse über den Fundort oder dessen einstigen Bewohner zu gewinnen, versuche ich mir vorzustellen, wie dieses Haus einst mit Leben gefüllt war. 

Aus diesem Kontext heraus, entstand die Inspiration für die Serie „fragments of time“. Eine Reihe kleiner Arbeiten, die aus einer Kombination aus enkaustischem Wachs, Ölfarbe und kleinen Fundstücken bestehen. Anstatt wie üblich meine Fotografien die Geschichten erzählen zu lassen, habe ich dieses Mal in die Jahre gekommene und vom Leben gekennzeichnete Gegenstände des Alltags in den Mittelpunkt gestellt. Wie Puzzleteile zusammengefügt etwas Größeres ergeben, so sind auch diese Gegenstände wie viele einzelne Fragmente, die zusammengefügt ein Gebilde mit einer ganz eigenen Geschichte ergeben.

Softcover, 32 Seiten